Ich fand die Doku „Okay“. Die Stärken und der Mainfokus liegen auf den Interviews, Statements und Kommentaren der Spielemacher selbst. Journalisten Meinungen lese ich täglich, da ist es schön wieder mal die Entwickler selbst zu hören und zu sehen. Es ist ein Gang, mit ausgewählten Spielen, durch die FPS Geschichte.
Die Laufzeit meiner Version betrug 4,5 Stunden.
Wenn ich Entwickler sprechen sehe (keine Gaming Journalisten, Promo Leute, Manager, Studio Heads, Analysten), dann werde ich schwach und das muss ich einfach sehen. Für mich ist die Doku nur sehenswert wegen den Entwickler Interviews, und hauptsächlich sprechen in der Doku die Entwickler.
Mit zeitlichem Abstand sagen die Entwickler klar und deutlich, welches die Neuerungen ihres Spiels waren und gehen auch schon mal auf alte Spielkritik ein. Wahrscheinlich hatten die Interviewer ein paar kritische Fragen vorbereitet. Bspw. Bei Quake 1 die Aufgabe Mittelalter Roleplaying Game, Warum ist Q1 so braun, Quake 1 hat nichts mit Quake 2 tun etc.
Es gibt keine Sprecher Stimme die durch die Doku führt. Es funktioniert hier visuell mit der Spielewand, meistens gelingt es – am Doku Ende wird gerusht. Am Doku Ende wird auch die Chance verpasst, über die FPS Zukunft zu orakeln, also wohin die Reise geht. Egal egal.
Als Doku Macher hat man die einmalige Chance, eine Botschaft zu vermitteln. Eine Message der Doku Macher erkenne ich hier leider nicht. Es gibt nur die geschnittenen Entwickler Interviews. Klar, ich erinnere mich an einzelne Entwickler Aussagen, natürlich an welche die ich gut finde. Das ist aber keine Gesamtstimme der Doku.
Wie immer kritisiere ich eine fehlende Tiefe. Ich sage sowas aber immer :)
Es ist kein „Monumentalwerk / Hilfe zu viele Infos mein Kopf explodiert“. Wahrscheinlich weil ich schon so viel weiss.
Für den gut informierten Gamer gibt es weniger Neues zu erfahren. Vielleicht werden einige Lücken und Zusammenhänge geschlossen.
Bei Casual Interessierten, glaube ich das sie die Doku nicht zuende anschauen. Auf jeden Fall wären Casual Spieler nach der Doku durch das Name Dropping geschichtlich recht fit. Eine FPS Begeisterung muss man vorher bereits mitbringen, um die Doku anzuschauen. Weil es ist kein Statement oder eine Werbung für FPS, warum FPS eigentlich so grossartig ist.
Jugendliche und 20-Jährige werden einen Bogen drum machen, weil zuviele alte Leute reden.
Ist immer schwer, eine Balance zu finden um möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Ich erkenne schon das vorliegende Doku Film Format an. Es sind ja keine Episodenfolgen, sondern es ist ein langer Film. Und tiefe Game Reviews und Game Innerworkings wie von Gman, Civvie, Icarus kann man nicht erwarten.
Das Bonus Material habe ich nicht gesehen.
Positiv
+ Die Sequenz mit den FPS Anfängen ist gut gemacht. Der Einstieg mit Maze Wars, Battlezone und The Colony.
+ Nach 15. Minuten geht es mit id Software los. Die Sequenzen über Quake 1 und Quake 2 sind gut.
+ Gut geschnitten & Gut strukturiert. Die Menge an Interviewten und vorgestellten Spielen ist passend für diese Doku.
+ Wer auch interviewt wurde sind Youtuber Gman, ex-Pro Gamer Thresh, Richard Gray „Levelord“, Aliens TC Macher, Grafiker Adrian Carmack, HL Team Fortress 1&2 Macher. Adrian hat sich ja aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er sagt das er auch mal Lust auf ein Nicht FPS gehabt hätte. Ich meine, id hätten 2-3 mal an Nicht FPS gearbeitet, das aber immer verworfen.
+ Besonders interessante Segmente waren für mich Q1, Q2, die Sin’s, Tresspasser (kurz), „die Religionen Unreal / Q3“.
Details
Das die zwei Duke 3D Mapper / Ritual ein Quake 1 Addon machten UND die Sin Spiele, hatte ich nicht mehr im Gedächtnis. Der Dingens wirkt auch nicht glücklich als er über das gefloppte Sins Episodes spricht.
Da kommt jemand vor namens Jennell Jaquays, id Leveldesigner für Q2 + Q3. Müsste ich kennen, war mir jedoch unbekannt. Habe mal nachgeschaut und die Lösung ist, Jennell hiess früher Paul.
Planetside kenne ich nicht.
Turok 1 Remaster: Als der Nebel beseitigt wurde, fehlten Baumspitzen und andere Geometrie. Ein 3D Artist musste das addieren.
Fear 1: Konzept eines Action Movies, mit besserer AI und AI Interaktion (stürzen Tisch um als Cover, fliehen aus Fenster). Wobei das mit der AI nicht ganz klappte, gibt ein Entwickler zu.
Es fehlen doch so einige Titel.
Blake Stone, Quake 1 Clone, NOLF, SOF, Coop Games, Painkiller, Bulletstorm, Bioshock, Stalker, Left 4 Dead, PubG & Co.
ROTT und Deus Ex sind drin.
Ich wundere mich darüber, das das Hinter-Kisten-Hocker Spiel so schnell abgehandelt wurde. Aber ich finde die Kürze gut :)
Medal of Honor fand ich zu kurz abgehandelt, weil das im WK2 Genre schon alles spätere geprägt hat. Klar, ich stehe auf RtCW aber für die FPS WK2 Geschichte ist MoH enorm einflussreich gewesen.
COD und Battlefield hätten lange, getrennte Segmente verdient gehabt. Wegen der Popularität und der Wichtigkeit. Andererseits, COD und Battlefield bräuchten eigene Dokus.
Die neuen Trends werden nur kurz gezeigt aber kaum besprochen wie Survival, Battle Royal, Hero Shooter, F2P Zeugs. Was mich nicht stört.
Im Abspann sind alle Spiele in der Doku aufgelistet und welches die Videomaterial Quellen waren.
Eins noch. Früher wars so, wenn Warren Spector den Mund aufmacht / irgendwo zitiert wird, stets gut zuhören, denn er sagt gute und weise Sachen. Habe jetzt nicht gezielt drauf geachtet, mache ich beim zweiten Mal Anschauen.