Mein Gehirn hatte durch zahlreiche News und Umfragen abgespeichert das 50% der Gamer Frauen sind. Sehr sehr gut, dachte ich, die Gleichbereichtigung und gleichen Vorlieben wie bei den Männern sind zu erkennen. Genial. Dem ist wohl leider nicht so. Und wenn ich plausibel darüber nachdenke war das auch nie zu glauben :)
Matthias dazu:
– Frauenanteil (12-19 Jährige) in den letzten 16 Jahren beinahe halbiert:
Von 1999 bis 2016 ist der Frauenanteil bei den regelmäßig spielenden Gamern – ohne Smartphones – (12-19 Jährige) von 29% auf 16% zurückgegangen – der Männeranteil hat sich entsprechend von 71 % auf 84 % erhöht. Ursache hierfür ist, dass der Anteil der Gamer unter den 12-19-Jährigen Spielerinnen in dem Zeitraum von 23% auf 14% zurückgegangen ist, während der bei den Spielern von 57% auf 72% angestiegen ist. An diese Zahlen sind wir gekommen, in dem wir die der JIM-Studie einfach zusammengezählt haben.
– Frauen zocken mehrheitlich exklusiv mobil:
Aus den selben Zahlen folgt, dass von allen spielenden Frauen (12-19 Jährig, regelmäßig, etc.) 68 % ausschließlich auf ihrem Smartphone spielen und nur 32 % (auch) auf PCs und Konsolen.). Bei den spielenden Männern liegt der Anteil der ausschließlich auf dem Smartphone spielenden bei nur 13 %. Bei den Frauen ist der Wert also mehr als 5 mal höher.
– „GRAV: Action Survival“ – Frauenanteil liegt 7fach über dem Durchschnitt:
Bei unseren 2015er Daten haben wir jeweils unter den am meisten von Frauen und Männern genutzten Titeln aufgeschlüsselt, wie hoch bei diesen der Frauenanteil über dem durchschnittlichen Frauenanteil insgesamt lag. Das Spiel mit dem höchsten Frauenanteil war „GRAV: Action Survival“, gefolgt von „Dragon Age: Inquisition“ und „Mass Effect“. Am niedrigsten war er bei „Starcraft II: Wings of Liberty“, „Rocket League“ und „Dying Light“ – bei Letzterem lag er tatsächlich bei 0.
– Frauen geben bedeutend weniger Geld fürs Zocken aus:
Während die männlichen Umfrageteilnehmer 2016 im Schnitt im Jahr 247,45 € im Jahr für den Kauf von Videospielen ausgeben, liegt bei den weiblichen der Wert nur bei 179,58 €. Dass könnte ein Anreiz für Publisher sein, sich primär um männliche Gamer zu bemühen.
Hier der Link zum Artikel: https://vdvc.de/blog/2017/10/22/vdvc-umfrage-2016-stereotyp-ade-mehr-frauen-zocken
Kommt halt auf die Definition von „Gamer“ an.
Wenn Leute, die nur auf dem Smartphone oder Browserspiele spielen keine „Gamer“ sind, ist der Frauenanteil halt niedriger..
„Und wenn ich plausibel darüber nachdenke war das auch nie zu glauben“
Naja, wie sichtbar waren die denn für uns? Klar, in der Egoshooter-Szene – und vielleicht sogar in Internet Gaming-Communities allgemein – waren Frauen deutlich unterrepräsentiert (und sind es vermutlich immer noch). Aber wenn ich mich an die Schulzeit (vor >= 15 Jahren oder so) zurückerinnere, hatten viele Mitschülerinnen eine Nintendo-Console oder sogar Playstation. Und Sims waren auch beliebt.
Aber die haben dann halt idR wohl nicht in Gaming-Foren abgehangen und waren so für uns Nerds weitestgehend unsichtbar ;-)
Related: Der Simulatorspiele-Markt ist sehr groß, und gerade um Landwirtschafts-Simulationen gibt es eine riesige Modding-Community, die die Quake-Community in ihren besten Zeiten in den Schatten stellt. Davon habe ich allerdings überhaupt nichts mitbekommen, bis mir vor ein paar Jahren in einem Vorstellungsgespräch bei meinem jetzigen Arbeitgeber davon erzählt wurde. (Seitdem gab’s dann auch mal für die Normalsterblichen Artikel bei Gamestar oder auch Spiegel Online o.ä. über das Phänomen – falls es die vorher auch schon gab hatte ich sie wohl übersehen)
>hatten viele Mitschülerinnen eine Nintendo-Console oder sogar Playstation.
Immerhin! Zu C64- und Amiga Zeiten waren wir nur Jungs.
Ich habe gesehen das viel viel später der Nintendo DS sehr viele Frauen Games hatte.
Jo, bei FPS gibts nicht mehr Frauen als früher.
Die Rollenklischees und Sozialisation sorgen weiterhin für Unterschiede, in allen Bereichen. Das hatte ich bisschen beim Gaming vergessen, keine Ahnung warum. Wir alle verfallen, trotz nachdenken, ich auch, immer wieder unterbewusst darein: solls blauer oder rosa Pullover sein, wer kümmert sich ums Kind, wie sind die Aufgaben im Haushalt verteilt, Harter oder Melodischer Punk etc. Ich raffe nicht wieso sich das nicht mal ändert.
Und so spielen Frauen oft was anderes als Männer und umgekehrt. Ganz plausibel. Frauen Casual, Aufbauen, Niedlich. Männer Action, Fantasy, Horror, Competition etc. Jetzt vom Klischee gesprochen. Klar, ich kannte auch mal ne Counterstriker Frau.
Vor einiger Zeit hatte ich einen Podcast gehört wo es hiess das Kinder/Jugendliche jetzt mit Mobile Games aufwachsen. Ich frage mich ob die denn, wenn sie älter sind, auf Konsole / PC wechseln. Ich fürchte mich bisschen vor Mobile, denn Leute geben primär ihr Geld nun für teuer Telefone aus statt für einen neuen PC. Was dazu führt: PC Technik verlangsamt sich, verkauft sich weniger, weniger Fortschritt, höhere Preise und weniger Auswahl für mich. Nvidia macht inzwischen Graka Chips für Automobile.
Waren die Artikel bei Gamestar und Spiegel Online zu Simulatorspielen eher satirisch oder ernst geschrieben? Was ernstes, sachliches würde ich gerne mal dazu lesen.
Weniger Fortschritt, höhere Preise? Ich weiß nicht.,
Immerhin haben wir jetzt (endlich!) bezahlbare schnelle 8-Kern CPUs im Mainstream-Segment und auch wenn High-End GPUs ziemlich teuer sind, reicht ja heutzutage auch schon die Mittelklasse-Variante um einige Jahre auf hohen bis höchsten Details spielen zu können.
Gut, Hardware veraltet nicht mehr so schnell wie vor 15Jahren, aber das finde ich eher positiv – und ich glaube diese Verlangsamung der Entwicklung begann schon vor der Verbreitung von Smartphones.
Hängt wohl auf CPU-Seite damit zusammen, dass taktmäßig nicht mehr viel Luft nach oben ist und mehr als zwei (inzwischen 4) Kerne sowieso nur geringe Vorteile bringen für die meisten Anwender (inkl. Spieler).
Dazu kommt, dass durch längere Lebensdauer der Hardware eventuelle höhere Preise eher zu verkraften sind.
Dass nvidia auch GPUs für Automobile herstellt ist nur vernünftig, irgendwo müssen sie ja Geld verdienen – und die zwei großen Konsolen nutzen AMD GPUs.
Artikel:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/landwirtschafts-simulator-der-erfolg-der-alltagsspiele-a-935051.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/aerosoft-besuch-bei-einem-simulatoren-hersteller-a-1054507.html
http://www.gamestar.de/artikel/landwirtschafts-simulator-2017-verkaufserfolg-deutlich-besser-als-der-vorgaenger,3305864.html
Ich glaub ich hatte auf gamestar.de auch mal was über den Berufssimulator-Trend gelesen, finde es aber nicht wieder.
Abgesehen vom o.g. Artikel haben sie aber auch etliche Previews, Tests etc, scheinen also das Genre (oder zumindest LS) inzwischen ernstzunehmen.
Es stimmt, meine theoretische Horror Vision das PC Hardware nicht mehr „Mainstream“ ist und ich darunter nun massiv leide ist so nicht eingetreten. Eigentlich ein Wunder das es neue PC Desktop Hardware noch gibt nach grossen Trends durch Notebooks, Smartphones, Tablets.
Danke für die Links.
Ja, der PC wurde in den letzten Jahren immer wieder für tot erklärt, aber das war halt Quatsch.
Ok, viele Leute (insb. Nicht-Spieler) haben keinen PC mehr, stattdessen halt ein Laptop, was ja die selbe Plattform ist – aber Tablets/Smartphones sind eine Ergänzung, kein Ersatz.
Und, wie schon vorher geschrieben, hat PC-Hardware (inkl. Laptops) halt eine längere Lebensdauer als früher – 5 Jahre alte Hardware ist ja heutzutage noch absolut benutzbar (selbst Spieler müssen in der Zeit höchstens mal die GPU aufrüsten, wenn sie damals eine Massenmarkt-Highend-CPU wie i7 2700K oder 3770 gekauft hatten).
Dadurch gehen natürlich die Verkäufe zurück, was irgendwelche Analysten dann als Niedergang des PCs (oder von Desktop-Plattformen allgemein) interpretieren – aber über die tatsächliche Nutzung sagt das nichts aus.
Und dem PC-Spiele Markt geht es, soweit ich das sehe, auch relativ gut, abgesehen davon, dass er etwas mit Spielen überschwemmt ist momentan (insb. in der Indie-Ecke).
Da war man ja auch schonmal pessimistischer, als die PS3/xbox360 noch nicht veraltet waren.
substitute ja. nur was ist wenn es wiederrum neuheiten bei den substituten gibt, plus wieder komplette neuheiten erscheinen. wir gehen hier von dem aufgeschlossenen medientyp aus der alles hat. normalos priorisieren ihre käufe.
ich werde bereits jetzt von normalos gefragt (weil ich soviel habe und an it tech interessiert bin), ob ich eine smartwatch beratung machen kann :D zum pc werde ich seit langer zeit nicht gefragt …