Die Spielermeinungen gehen bei dem Spiel stark auseinander, siehe Steam Meinungen. Ich kann die Kritik am Spiel durchaus nachvollziehen. Keine epische Story und keine langen Zwischensequenzen, die Spieldauer ist künstlich in die Länge gestreckt durch Sammeln und Hochleveln, ein Loot Shooter der keinen guten Loot hat, sich immer wieder durch die selben Teile der Stadtgebiete zu kämpfen, Repetition in den Infantery Fights, keine zusätzliche Abwechslung im Gameplay, Mikrotransaktionen, das Spiel wirkt unfertig etc.
Hey, es ist ein Nebentitel der Hauptreihe. Mir hat es gut gefallen. Ich habe es Offline mit Sister Bot auf Normal gespielt. Der Schwierigkeitsgrad schreit aber danach es auf Hart zu spielen. Ich werde es auf Hart bald noch mal spielen. Mit Bot ist es eigentlich wie ein reguläres Singleplayer Spiel.
Gut finde ich hier von langen Zwischensequenzen verschont zu werden. Mich kloppen diese Zwischensequenzen immer aus dem Spielflow heraus. Die Kämpfe stehen ganz zentral im Vordergrund. Hier kommt die bekannte Gameplay Player Formel aus Wolfenstein, Doom und Rage 2 zum tragen. Movement, Dashen, Melee, Kräfte. Plus hier Spieler Levelaufstiege, Waffenupgrades, verstärken der Kräfte, optionales Schleichen.
Youngblood zitiert hart Raven’s Wolfenstein 2009 mit ganz ganz leichten RPG Elementen. Es gibt fünf grosse Hauptmissionen und viele Nebenmissionen. Wie in Wolf 2009 geht es durch eine Handvoll Stadtteile die wiederum in mehrere Mapabschnitte gegliedert sind, um die Missionen Orte der Hauptmissionen und Nebenmissionen zu erreichen. Die fünf Hauptmissionen sind das Startlevel, jeweils die drei Brother Türme und eine Endmission. Die Nebenmissionen sind meist finde Person X, suche Objekt Y.
Wie in Wolf 2009 spawnen die Enemys in den Stadtteil Parts wieder nach. Sprich ich habe einen Part eines Stadtteils von Enemys gesäubert, betrete den nächsten Part – wenn ich nun wieder zurück gehe woher ich kam sind die Enemys wieder gespawnt. Man lernt so quasi die Maps und bewegt sich nach einer Weile wie ein Experte durch diese Abschnitte. Immer wieder muss man sich durch die gleichen Parts kämpfen. Jojo, das ist repetitiv, doch mir gefällt das. Was macht man bei Repetition? Experimentieren!
Aus Wolf 2009 werden die drei Kampfebenen interpretiert: auf der Straße, ab und zu über Dächer und Balkone und schliesslich durch Kanäle. Die Vertikalität gefällt mir und die Maps sehen echt gut aus.
Kämpfe, Waffen, Kräfte sind alle ziemlich gut gelungen. Am besten gefällt mir das Snipergewehr. Mission Brother 2 war klasse. Schleichen ist nicht mein Ding. Toll wie Rüstungsteile von den Enemys abfliegt. Doom Eternal wird ja ein erweitertes System dessen haben. Später im Spielverlauf gibt es wie in Rage 2 ein Objektradar, womit die Orte von besonderen Kisten und Collectables angezeigt werden. Wenn die Superwaffen ergattert sind (Laser, Diesel, Elektro etc.) kommt wahre Freude auf. Hinweis, diese Superwaffen öffnen spezielle Kisten und Türen, also geht man zu bereits bekannten Orten zurück und öffnet diese.
Kritik habe ich am Spiel natürlich auch
Hub, Levelaufstiege, Missionen, Erfahrungspunkte durch abgeschlossene Missionen sammeln und damit Kräfte Stärken freischschalten … Das geht alles klar. Coins liegen in der Umwelt vertreut oder liegen in Kisten, damit werden Waffenupgrades gekauft. Nur das Coins Sammeln ist schon heftig. Man muss unheimlich viel sammeln um upzugraden. E drücken zum Aufsammeln, Kiste meleen oder aufschiessen und dann wieder E drücken … Und neben Coins gibt es auch noch die Collectables. Das erste Shadow Warrior Reboot hatte damals per Patch ein Autosammel Magnet addiert. Das würde ich mir hier wünschen.
Dieses ganze Gesammel und Kisten öffnenwar in Wolfenstein II The New Colossus bereits stark vertreten. Und in Youngblood ist es noch stärker vertreten. Dies hätten die Dever besser mal abschwächen sollen und dafür ein paar mehr schicke Hauptmissionen bauen sollen. Ich glaube das Suchen & Sammeln konnte ich nur ertragen weil ich ja ab und zu noch Rage 2 weiterspiele. Wo es das auch gibt.
Manchmal war mir der Missionen Zielmarker ein Rätsel, ich wusste nicht wohin ich sollte.
Ab und zu gehe ich down und weiss nicht genau was mich getroffen hat.
Melee ist zu stark, Werfen oder Nahkill sind unheimlich stark.
Alle Systeme und Elemente zusammen strecken die Spieldauer künstlich in die Länge. Und das spürt der Spieler eigentlich sofort. Das war auch so in Wolf 2009. Das hätte sich besser lösen lassen.
Thema Mikrotransaktionen. Das wird inzwischen in unheimlich vielen Spielen eingebaut. Grundsätzlich schön ist das natürlich nicht. Ausser schneller Waffenupgrades freischalten und die Vorbesteller Skins freizuschalten für Non-Vorbesteller gibt es hier aber nichts weiter. Münzen in Echtgeld zu kaufen wird nicht benötigt. Schlimm empfinde ich die Mikrotransaktionen hier echt nicht.
Nach der letzten Hauptmission
Nach der letzten Hauptmission im Spiel stehen ungelöste Nebenmissionen weiter zu Verfügung. Die Hauptmissionen können noch mal gespielt werden für Level XP und Coins. Mein Spielerlevel ist 61. Alle Kräfte sind immer noch nicht maximiert, mir fehlen 5 Stufen an Kräften. Erfahrungspunkte aus Missionen schalten die stufigen Kräfte frei. Mit den gesammelten Coins hatte ich eher Waffenskins gekauft, statt in Waffenupgrades zu investieren – bedeutet das ich nicht alle Waffenupgrades freigeschaltet habe. Hauptsache die Sniper hat alle Erweiterungen beisammen. Abby im Hub gibt mir weiter kleine Aufgaben oder lässt mich die grossen Hauptmissionen noch mal spielen. Also es ist möglich alles freizuschalten. Doch bei mir ist jetzt mit dem Lösen aller Nebenmissionen die Luft raus.
Fazit
Und warum gefällt mir das Spiel? Meine Kritik ist ja schon stärker. Ich mag das es wenig Zwischensequenzen gibt. Die Fights sind einfach klasse. Und ich mag Repetition. In der Wiederholung liegt ein Stück Spieler Freiheit, weg vom hart gescripteten linearen Ablauf. Das Spiel ist nicht „unfertig“, sondern eher unrund. Ich komme damit klar und hatte an dem Spiel echt Spass.
Ich bin wenig geschlichen und habe den Multiplayer Coop nicht gespielt. Die Vorbesteller Waffenskins besitze ich nicht und interessieren mich auch nicht.
Im Moment wird das Spiel gepatcht. Bugs und gewünschte Verbesserungen der Spieler werden adressiert.
Update – Online Coop
Über Quickmatch bin inzwischen mal in den Online Coop reingehüpft. Zwei Spieler meiner gleichen Levelhöhe around 50-60 haben sehr vorsichtig gespielt, was ein wenig langweilig war. Ich möchte Action. Meine hochfrisierte Sniper löst jede Situation. Einer schien einen Schreck vor mir zu bekommen und hat das Spiel sofort beendet. Ein anderer Spieler mit Level 30 hatte starke Probleme mit Wegfindung, Combat und ging öfters down. Also ich glaube das Beste ist mit Spielern der eigenen Freundesliste zu spielen, da verzeiht man vieles und strengt sich mehr an.