Virtua Racing Remaster auf Switch – Angespielt

Das Arcade Original des Formel 1-Spiels oder die Konsolenports kannte ich vorher nicht.

Die Grafik ist schlicht und dennoch ansprechend. Ich sage mal sie ist stilvoll, ein „Mitleid“ kommt echt nicht auf wo beispielsweise Polygone hinterher wackeln. Einige Grafikdetails sind mir aufgefallen wie Reifenspuren, wehende Fahnen, Wagen Drehschleuder Animation bei Aus-der-Kurve-fliegen, Wagen Überschlag bei harten Berührungen, Pitstop Männchen und Siegerehrung Animationen etc. Die Rennwagen Hinterseite zeigt einige Effekte an wie Rauchwolken, Gras, Gangschaltung Funken, Auspuff Feuer. Die Schatten nach hinten sind urkomisch quadratisch, welch ein Realismus :) Die einzelnen Strecken haben dann noch paar besondere Animationen zu bieten wie wehende Palmen, Tauben die beim Start wegfliegen, Kühe, Hindernisse die umgefahren werden können etc. Bisschen Sprachausgabe hat das Spiel.

Das Fahrtempo ist flott und das Fahrverhalten ist einfach, alles macht Freude. Kurven richtig nehmen möglichst ohne zu Bremsen, in Kurven sliden, bisschen Bremsen, anderen Fahrern bisschen ausweichen. Im Zentrum steht eindeutig Kurven schneiden. Das Fahrverhalten gefällt mir gut. Wie bei Outrun müssen Zwischenzeiten im Kurs eingehalten werden, sonst ist das Spiel vorbei. Bedeutet, unter Zeitdruck müssen möglichst wenige Fahrfehler begangen werden (Drehschleuder, andere Autos berühren) und das eigene Fahrverhalten immer weiter optimiert werden. Um Schnell zu sein und Zeit zu sparen und damit das Ziel zu gelangen – und eventuell Erster werden. Default einer Strecke sind 5 Runden.

Nur drei Strecken bietet das Spiel an, wie beim Original. Big Forest, Bay Bridge und Acropolis. Damals war das so in Rennspielen, lieber wenige aber dafür feingetunte und interessante Strecken anbieten. Die drei Strecken unterscheiden sich in der Streckenschwierigkeit. Im Vergleich zu Strecke 1 hat Strecke 2 schon recht viele Kurven und zwei harte Kurven. Ab und zu gibts in den Strecken Vertikalität (Auf- und Anstiege) und Sichteinbussen, wo ein Spannungsgefühl aufkommt. Bei Strecke 3 hatte ich ein Gefühl wie bei ‚OutRun 2006 Coast 2 Coast‘ mit maritimem Setting und Auf- und Abstiege. Bei Strecke 1 und 3 kann der Pitstop während dem Rennen benutzt werden, danach fühlt sich die Karre wieder frisch in der Steuerung an (neue Reifen, Reperaturen).

M2 hat wie immer Schwierigkeitsstufen addiert und diesmal gibt es zur Auswahl 5 Stufen an der Zahl. „Easiest“ stellt wohl mehr Zeit zur Verfügung, um zu garantieren die Strecke auch zu schaffen. Historische Spiele sollen Spass machen. M2 baut einfache Schwierigkeitsgrade ein, zwar um die Käuferschicht zu verbreitern und nicht nur die PROs zu adressieren. Doch ich finde es richtig und wichtig den Frustfaktor alter Spiele zu relativieren und somit Gelegenheitsspielern ein gutes Gefühl zu geben. Wer mehr will und sich reinsteigern will, kann das ja tun.

Nach fünf Spielen auf „Normal“ hatte ich Strecke 1 geschafft. Strecke 2 auf Normal macht mich fertig, mir fehlen immer ein paar Sekunden bis ins Ziel. Update: Jetzt gut ausgeschlafen und aggressiv gefahren habe ich das Ziel in vorgegebener Zeit erreicht!

Die Steuerung ist mittel-sensibel. Die Strecken will man immer wieder spielen. Recht schnell kommt man an seine Grenzen. Es war immerhin ein hartes Arcade Game. Immer wieder muss / will man seine Runden optimieren und versuchen schneller zu werden. Wann Bremsen und wann Sliden?

Automatik oder manuelles Gängeschalten wird angeboten. 4 Kameraperspektiven gibt es während dem Rennen zu wählen, inklusive Cockpit Modus. Die leicht überhöhte Perspektive (eins nach der Default Sicht) hilft enorm beim vorausschauenden Fahren. Während die Perspektiven davor Geschwindigkeitsrausch geben. An Einstellungen gibt es die Rundenanzahl einer Strecke (Normales Rennen mit 5, Grand Prix mit 20).

Zusätzliche Features

– Offline 8 Player Splitscreen (rofl)
– Online Multiplayer (witzig)
– Online Ranking
– Replay Funktion (Eigene; von anderen Fahrern die hoch im Top 50-Ranking stehen)
– Musik Player (Sounds sind einzeln abspielbar)
– 5 Schwierigkeitsgrade (für schnelle Erfolge sind Easiest + Easy)
– Helper Funktion (keine Zusammenstösse mit anderen Wagen)
– 2 Lenkungsmöglichkeiten (Arcade oder Standard)
– Motion Control
– 4 Kamera-Fahrperspektiven
– Rundenanzahl 5 (Default) oder 20 (Grand Prix)

Mit Sicherheit gibt es etwas Freizuschalten wer die Strecken geschafft hat.

Multiplayer

Der Multiplayer besteht aus 2-Personen Duellen mit Bots dazu. Habe paar lustige Situationen erlebt in 3 Games. Bei hohen Latenzen glaube ich, wenn man einem Raum beitritt und der nicht selbst erstellt ist, wird die Steuerung etwas ruckelig, hakelig und laggt hinterher. Muss ich mal weiter testen …

Fazit

Was M2 aus bereits guten Klassikern immer wieder heraus kitzeln ist einfach, ja ähm, enorm und irgendwie unerreicht. M2 tun deutlich mehr als sie müssten. Weil sie es „Können“. Sie haben ihre Vorstellungen was zusätzlich ins Spiel Hinein soll, und befragen vorab dazu auch die Spieler.

Virtua Racing, ein skilliger Arcade Klassiker der klein aber fein ist. Minimalistisches Formel 1-Spiel das mit Aufwand remastert ist. Statt in der Arcade Halle nun Zuhause spielbar. Arcade Gameplay bedeutet nie fertig zu sein und sich reinzusteigern. Also ich will auf jeden Fall besser werden. So umfangreich und rund wie Burnout, OutRun Coast 2 Coast, Ridge Racer etc. kann V.R. wegen seines Alters natürlich nicht sein. Es ist wie eine Single aus einem Album.

Der Port der 32x Version vom Sega Genesis hatte zwei zusätzliche Strecken. Wenn die Strecken eine gute Qualität haben, wäre es schön gewesen die noch einzubauen.

Schreibe einen Kommentar