Inzwischen traue ich mich nicht mehr vor Release eines Spiels zu sagen „das wird super“. Sind Erfahrungswerte, ich habe circa 2-3 mal krasse Fails erlebt was mich zur Vorsicht geteacht hat. Die grösse Wunde ist wahrscheinlich der Multiplayer von Wolfenstein 2009 gewesen, wo uns mal wieder ein Enemy Territory-Nachfolger versprochen wurde.
Ich glaube hier bei SW2 das wird einfach super. Warum? Die Polen Flying Wild Hog sind fähig ein „Mehr“ in FPS zu machen.
Hard Reset (2011) brachte Singleplayer, Arena, kleine Enemy Wellen, Platzkämpfe, upgradebare Waffen, Umweltschaden, eigene Engine. Flying Wild Hog hatte Umwelt Schaden nicht erfunden, aber es gelang ihnen mit Hard Reset dieses Feature wieder fester in FPS zu zementiert.
Shadow Warrior (2013) als Reboot hatte, zugegeben, wenig mit dem Original Built-Spiel (1997) zu tun. FWH hatte vom bekannten Namen profitiert, nötig hätten sie ein IP Reboot nicht gehabt. Ihr zweites Spiel war eine Steigerung. FHW drückte dem Spiel seinen eigenen Style auf, machte was anderes daraus. Vom Gameplay her gabs die selbe Arena Formel wie in Hard Reset. Singleplayer, Story, Spiele-Zitate, eine Zutaten gesellten sich dazu in Form von Schwertkampf- und Spezialkräfte System das per Gamepad oder Tastatur aktiviert wird. Beispiel, Keyboard hintereinander drücken D, D.
Das sind bisher nur zwei Spiele dieses Studios gewesen, aber ich sehe im Unterschied der beiden das FWH im FPS Genre a) mehr will und b) fähig ist mehr zu machen. Und alles deutet darauf hin das sie das mit Shadow Warrior 2 tun werden. Es wird keine FPS Revolution einleuten sondern eher eine sanfte Evolution sein. Ich glaube Flying Wild Hog sind fit und habens drauf. Die bleiben nicht stehen, wollen Neues. Und das zeigt mir, ich bin gar nicht immer nur „Retro“, nene, ich mag Neues wenn das Design und der Mix stimmen.
Meine Masterfrage lautet, werden sie es mit RPG-Einflüssen übertreiben und wenn ja, wie gut funktioniert das dann. Stalker / Borderlands hatte gezeigt das FPS von RPG profitieren kann.
Mein grösster Kritikpunkt an Teil 1 war das sie nichts mit Vertikalität machten. Kämpfe auf Häuserdächern in Teil 2 wird das wieder wett machen.
Für PC Spieler wichtig, wie sieht der Support aus. FWH haben ihre beiden Games länger und gut gepatcht, in dem Bereich wird es keine Sorgen geben. Bei Hard Reset wurde ein DLC später kostenlos angeboten. SW 1 bot diesen kostenlosen Putz-Mod an. Bei SW 1 hatte ich die gog Version, da erschienen die neuen Patches immer 1-2 Wochen nach der Steam Version. Ich mein man braucht nicht immer sofort den neuesten Patch, fand ich trotzdem uncool.
Independant?
Erinnert ihr euch noch an so Weisheiten wie „nur Independant Studios machen gute FPS und prägen die Zukunft“. Ich will da gar nicht inhaltlich rangehen. Denn ich bin nicht sicher ob das so stimmt. Mir gehts um was anderes, was ist Independant heute? Ich dachte immer „Indepedant“ (Unabhängig) bedeutet a) kleine Belegschaft b) wahlweise Studio gehört nicht dem Publisher / Studio kann pro Game einen Publisher Deal aushandeln / Studio kann Spiel selber vertreiben. Punkt a jedenfalls entspricht heute nicht mehr der Realität, Croteam (Serious Sam) und Flying Wild Hog haben inzwischen doch eine recht grosse Mitarbeiter Anzahl. Weiss es nicht genau, aber irgendwas zwischen 50-150 Leuten. Wenn eine Spieleproduktion fertig ist gehts zurück auf die Kernbelegschaft. Will sagen, das sind alles keine kleinen Studios mehr. Da vertut man sich. Punkt b trifft heute auf Indis noch zu.
Oldschool FPS?
Gerade deutsche Spielemagazine nennen neue Titel oft verschwenderisch „Oldschool“. Es wird schnell geballert, kein Autoheal, kein RPG = dann ist es Oldschool. Ich finde nicht das dies so stimmt. Meine Definition ist eher, Doom und Quake waren unheimlich vielschichtig im Mapdesign. Mapdesign war erfinderisch und der eigentliche Star. Viele Wege, asymetrischer Mapaufbau, seltsame Verbundenheit von Mapteilen, Backtracking, die verschiedenen Grafik Themes hatten eine narrative Umwelt Story (es gab noch keine Zwischenfilm Sequenzen), Wusel Labyrinthe (Schlauch), Räume, Plätze, gute Einzelgegner Stellungen in Räumen, Arena Fights auf Plätzen, Vertikalität (Gegner stehen oben oder unten, Wege verlaufen auf mehreren Ebenen), Teleporter, Umwelt Damage, Fallen, Bossgegner usw. Doom und Quake konnten alles. Danach gabs Spezialisierungen. Mehr Interaktion, mehr Korridor, mehr Spielfilm, anfängliches Konsolen Mapdesign in Form von langweiliger Raum-Box Abfolge, Horden Arena, Klassen Shooter im Multiplayer (auch mit asymetrischen Klassen), RPG Einflüsse wie Quests / viele unterschiedliche Waffen / Kräfte / Loadouts und Perks. Zu den Eigenschaften hat jeder Beispiel Games parat. Also nehmen wir mal als Beispiel Serious Sam First Entcounter und Painkiller. Natürlich Oldschool, Bla … Beides unterschiedliche Spiele, die machen beide viel mit Platzkämpfen (Arena). SS will Horden Mengen Arena Wahnsinn. Painkiller macht Kleinmengen Arena gepaart mit Einzelstellungen (die teilweise künstlich-satirisch sind: 2 stehen links, 2 stehen rechts). In dem jetzt aus Doom und Quake eine Zutat genommen wird, nämlich Arena Fights, ist das dann sofort Oldschool? Naja wie auch immer.
Wenn man den Begriff Oldschool verwendet, dann sollte auch dazu geschrieben werden wie man ihn meint. Weit gefasst oder eng gefasst. Zeitlich ist jedes alte Spiel Oldschool? Alles was nicht Newschool ist wäre automatisch Oldschool? mmm.
Wahrscheinlich geht es Review Schreibern um grosse Schubladen, Genre x, Gerne y, Begrifflichkeiten die schnell etwas assoziieren, Namedropping. Wenn es um FPS geht sind für mich deren Schubladen oft zu voll. Ich sehe viele, viele Einzelschubladen. Deshalb verwirrt mich das.
Newschool FPS (wie auch immer definiert) kann super sein. Gibt eben immer wieder Trends. Selbst Pac-Man 256 hat Loadouts :D
Will ich was altes in etwas moderner, dann nehme ich einen erweiterten Clienten (Source Port und Engine), Custom Map oder Custom Mod.
Ich finde SW1 war einer der besten FPS der letzten Jahre.
Sah gut aus, war flüssig, hatte Humor, die Waffen waren gut, aber v.a. war der Schwertkampf sehr gut umgesetzt – das hab ich so noch in keinem Spiel gesehen, erst recht nicht in Ego-Perspektive.
Habe dementsprechend hohe Erwartungen an SW2; ob’s die erfüllt sehe ich, wenn’s endlich für Linux rauskommt ;-)
Ich freu mich drauf, FWH haben mich noch nicht enttäuscht.
Zum Thema Oldschool FPS, der Begriff ist einfach dämlich gewählt. Man hätte sich da
was besseres einfallen lassen sollen, analog wie z.B. Roquelikes im RPG Bereich.