Videospiele als Kunst – Weshalb die Ansicht vieler Gamer der Anerkennung des Mediums im Weg steht

(gamona via gamersglobal)

1) Gesprächskultur. Viele Menschen verstehen „Streitkultur“ und „Diskussion“ nicht besonders gut. Ich verbinde damit keinen Smalltalk wo Meinung ausgeworfen werden wie beispielsweise in Talkshows. Nene, eine gute Diskussion bringt Neues hervor und liefert Erkenntnisgewinn. Dazu müssen alle Sprecher Dinge zulassen. Ich sehe das leider nicht gegeben. Auf der einen Seite sind die Spieler mit ihren Alltagsweisheiten und auf der anderen Seite Intellektuelle. Ich weiss wovon ich spreche, denn ich hatte mal Videospiel Email-Listen abonniert die über das Videospiel philosophierten. Spieler und Intellektuelle müssten erst mal zusammen kommen. Äh, die beiden Personengruppen wollen etwas komplett anderes vom Videospiel …

3) Ich habe ja auch schon öfters über fehlende Kunst im Videospiel gesprochen. Wir könnten uns das ganze Palaver sparen, in dem einfach mehr Kunst erzeugt wird :) Kunst heisst hier nicht blosse sichtbare Form-Mittel (Themes, Texturen etc.). Ich meine Hochkunst wo in Form und Inhalt ein Anspruch fliesst. Ich glaube dafür müssen echte Künstler von ausserhalb ins Videospiel hinein kommen. Zur Zeit arbeiten Professionelle im Videospiel welche die kommerziellen Massenkultur-Regeln benutzen. Sprich es muss die Masse ansprechen und sich gut verkaufen, Unterhaltung bieten, es gibt das serviert was Spieler wünschen und was sich kommerziell bewährt hat, also ein 0815 Muster / ein Erfolgsrezept. Wir sehen sogar das wenn nach Rezepten gekocht wird (Popmusik, Videospiel etc.) hinterher das Mahl noch lange nicht schmeckt und automatisch zum Hit wird :) Produzenten stehen unter kommerziellem Druck. Wie soll da noch Platz für Kunst sein?

In der Hochkunst geht 0815 nicht, neue Ideen müssen her, und zwar ständig. Jemand der davon lebt etwas Massentaugliches zu bedienen hat einfach den „Kunstblick“ nicht oder nie gehabt oder er ist ihm verloren gegangen. Und sollte er ihn doch haben, kann er sich nicht ausleben in der Arbeit.

Ein Fotograf der technisch gut fotografieren kann ist per se noch lange kein Künstler auch wenn er Dinge (kreativ) produziert. Kurzum, wir haben zuviel Britney Spears im Videospiel und zuwenig Bowie und Dylan. Beides darf es geben … ich möchte das jetzt nicht werten.

Das Videospiel als Mediengattung ist noch jung. Ich sehe leider nicht das viele echte Künstler im Videospiel agieren. Die sind im Moment woanders. Ob sie noch kommen werden weiss ich nicht. Wenn sie aktiv werden sollten, dann auf jeden Fall nicht so wie wir als Spieler das erwarten würden. Es könnte lustig werden!

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